Neujahrsvisite: Time is brain - Zeit ist Gehirn

Keine Zeit zu verlieren: Schlaganfall-Behandlung Thema bei Neujahrsvisite

Keine Zeit zu verlieren: Schlaganfall-Behandlung Thema bei Neujahrsvisite
Evangelisches Krankenhaus Oldenburg stellt Unternehmens-Strategie
und aktuelle Standards der Schlaganfall-Therapie vor.

"Time is brain - Zeit ist Gehirn", mit dieser eindringlichen Formel fasste Dr. Jens Thomsen, Oberarzt der Universitätsklinik für Neurologie im Evangelischen Krankenhaus Oldenburg den wichtigsten Faktor in der Schlaganfall-Behandlung zusammen.

Sein Vortrag war Teil der "Neujahrsvisite" des Netzwerks Gesundheitsregion Weser / Ems e.V., das am 19. Januar 2015 zu Gast im "Evangelischen" war. Dr. Thomsen stellte den Zuhörern das Verfahren der sogenannten mechanischen Thrombektomie vor, das in den letzten Jahren zunehmend eingesetzt wird.

"Wenn die Akuttherapie, z.B. die Gabe Blutgerinnsel auflösender Medikamente, nicht innerhalb kurzer Zeit greift, steht im Evangelischen rund um die Uhr ein Team aus Neuroradiologen, Neurologen und Anästhesisten bereit, um das Gerinnsel gegebenenfalls durch die mechanische Thrombektomie zu entfernen. Dafür wird das betroffene Gefäß in einer Hirnkatheteruntersuchung mittels eines Stents, einer Art Drahtgeflecht, von dem Gerinnsel befreit", beschreibt Dr. Thomsen das Verfahren.

Auch hier stehe aber nur ein begrenztes Zeitfenster von wenigen Stunden zur Verfügung; umso wichtiger sei es zu wissen, dass im Fall eines Schlaganfalls sofort eine Stroke Unit, eine spezialisierte Schlaganfall-Einheit wie im Evangelischen aufgesucht werden sollte.

Zuvor hatten die Vorstände des Krankenhauses, Armin Sülberg und Dr. Rüdiger Schönfeld, die neue Unternehmens-Strategie des Hauses erläutert. Durch die konsequente Konzentration auf Kernkompetenzen, u.a. im Bereich der Neurologie, sei es nach einer schwierigen Phase erfolgreich gelungen, die Zukunft des Krankenhauses zu sichern.

"Die Einrichtung einer neuen Station für beatmetet Patienten der sogenannten Phase B im letzten Jahr gehört ebenso dazu, wie der Ausbau unserer Stroke Unit", führte Sülberg aus. Auch die Einrichtung der Universitätskliniken im Rahmen des Medizin-Studienganges an der Universität Oldenburg sorgt für positive Effekte. Die Universitätskliniken für Neurologie, Neurochirurgie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Plastische Chirurgie am Evangelischen Krankenhaus sind damit nicht mehr allein in der Patientenversorgung tätig, sondern auch in Forschung und Lehre aktiv. So fließen auch die Erkenntnisse, die im Rahmen der Schlaganfall-Behandlung gewonnen werden, in wissenschaftliche Studien ein und kommen letztlich den Menschen in der Region zugute.

 

 

rete remus e.V.
Gesundheitsregion Weser-Ems Neujahrsvisite 2015